In der Nacht vor dem heutigen EU-Sondergipfel haben Tausende Bauern mit Landwirtschaftsdelegationen aus Frankreich, Belgien, Spanien, Italien und Portugal vor meinem Arbeitsplatz in Brüssel kampiert. Die Stadt steht still, schon 230 Kilometer Stau um 8 Uhr morgens. Gut, dass ich um diese Uhrzeit noch schlafe...
Was die EU betrifft, so stehen Außen- & Innenwelt sichtlich in keinem brauchbaren Verhältnis mehr zueinander: Während draußen über 1300 Traktoren das Europäische Parlament und seinen mittlerweile brennenden Vorplatz blockieren, haben die 27 Staatschefs drinnen den Zorn der Bauern noch nicht einmal auf ihre Tagesordnung gesetzt.
Das hasst der Bauer europaweit: Zu niedrige Einkommen, Inflation, überbordende EU-Bürokratie, Anhäufung unsinniger Normen, Konkurrenzdruck durch Mercosur, explodierende Treibstoffkosten. Zu hohe Bier- und Dönerpreise! Kommt uns bekannt vor...
Die sog. einfachen Leute, die Landwirte & Arbeiter, waren schon oft die maßgebliche Triebkraft in der europäischen Geschichte. Während Amtsinhaber, nun ja, eher als etwas „retardierend“ beschrieben sind.
Vive la Bauernrevolution!
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[2024-02-01 12:01 UTC]