Politiker wie Robert Habeck auf Berufe zu reduzieren, die sie vor vielen Jahren gelernt oder ausgeübt haben, verkennt vor allem, dass Politik im Endeffekt selbst für die meisten Berufung und Beruf ist. Das ist nicht nur gut, aber zu glauben, dass langjährige Abgeordnete oder Regierungsmitglieder, die in der Öffentlichkeit stehen, in Gesetzgebungsprozessen oder als Arbeitgeber riesige Herausforderungen zu bewältigen haben, dabei nichts Prägendes lernen würden, ist realitätsfremd. Politik als Beruf ist hart, man ist Häme und Hass ausgesetzt, kann sich nicht mehr so frei bewegen wie man es gerne würde. Man hat abnormale Arbeitszeiten, unmögliche Entscheidungen zu treffen und muss sich allzu oft Wahlen und Machtfragen stellen. Auf der anderen Seite lernt man jeden Tag Neues, hat hochqualifizierte Teams - man kann gestalten, Menschen in Notlagen helfen und alles für eine bessere Zukunft geben. Man kann für die eigene Überzeugungen eintreten und andere Perspektiven kennenlernen. Für sehr viele ist es trotz all dieser Zumutungen eine wichtige Zeit, in der sie sich aufopfern, Fehler machen, daraus lernen und Erfolge erringen.
Wir sollten als Gesellschaft auch wieder mehr Respekt vor demokratischen Institutionen haben, die durch die Berufspolitik repräsentiert werden. Und wir sollten das als Politiker auch selbst vermitteln.
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[2024-09-29 18:19 UTC]